
Bereit oder nicht – Hier kommt die Vaterschaft! Ein paar Tipps für werdende Papas.
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Wie alles anfängt! Der Start ins neue Leben und wie sich werdende Väter auf ihr erstes Kind vorbereiten können.
Ein Kind zu bekommen, ist eine der aufregendsten und tiefgreifendsten Veränderungen im Leben. Als werdender Vater steht man oft zwischen Vorfreude, Unsicherheit und der Frage: Was bedeutet das überhaupt? «Irgendwann ist es plötzlich da, schlägt ein wie eine Bombe und verändert auf einmal alles», hat mir mal ein guter Freund erzählt. «Für mich hat sich eigentlich gar nicht so wahnsinnig viel geändert, hat ein anderer gemeint.» Einen weiteren Kontakt aus meinem näheren Umfeld traute ich mich gar nicht weiter zu fragen. Der Kerl sah fix und fertig aus und gefühlte 5 Jahre älter als ich ihn in Erinnerung hatte. Kurzum: Eine kurze Feldstudie zeigt, dass die Erfahrungen diametral und meilenweit auseinander gehen.
Das brachte mich zur Frage: Kann man sich überhaupt wirklich auf das Vater sein vorbereiten? Die gute Nachricht: Ja, zumindest in gewisser Weise! Die schlechte Nachricht: Es gibt kein Patentrezept. Trotzdem, auch wenn es immer Überraschungen geben wird, gibt es einige Dinge, die dir helfen können, den Übergang ins Familienleben entspannter zu gestalten.
- Emotionale Vorbereitung: Vater sein beginnt im Kopf
Viele werdende Väter erleben während der Schwangerschaft eine Mischung aus Begeisterung und Angst. Plötzlich stellt man sich Fragen wie: Bin ich bereit für diese Verantwortung? Werde ich ein guter Vater sein? Diese Gedanken sind normal und sogar wichtig. Diesbezüglich gibt es einige wertvolle Dinge, die ihr tun könntet.
Zuerst: Sprich mit deiner Partnerin über deine Gefühle und Erwartungen. Ist jetzt keine Raketenwissenschaft und die schlauen unter uns wissen eh schon, dass dies in vielen Fragen, die das Familien- und Beziehungsleben betreffen der «go to-Move» für so ziemlich jede herausfordernde Situation ist. Zeit nehmen, reden und zuhören. Grosses Kino!
Weiter, und das hat bei mir persönlich enorm viel gebracht: Suche den Austausch mit anderen Vätern, um aus ihren Erfahrungen zu lernen. Fast jeder kennt Freunde oder Bekannte, die sich schon mit schlaflosen Nächten, Windeln wechseln und sonstigen Highlights des «Daddy Lifes» vergnügt haben. Ich habe im ersten Jahr mit meinem Kind diverse Situationen erlebt, die mich nicht mehr überrascht haben, da mir schon Freunde mal begeistert, mal desillusioniert davon berichtet haben.
Dann bin ich eher zufällig noch über einen klassischen Life Coach-Tipp gestolpert: Visualisiere dein Leben mit Kind und bereite dich mental auf die Veränderungen vor. Hört sich super sinnvoll an - habe ich selbst aber nicht versucht. Ich schiebe es mal auf mangelndes Visualisierungs-Talent. Probier’s mal aus und gib mir dein Feedback. Ich bin sehr gespannt!
- Praktische Vorbereitung: Organisieren und planen
Du wirst dich selbst feiern, für jede Kleinigkeit, die du schon im kinderfreien Leben vor der Geburt organisiert hast! Es gibt einige Dinge, die du schon mal erledigen kannst, um den Start ins Familienleben einfacher zu gestalten:
Finanzen und Versicherungen prüfen: Damit ist nicht einfach gemeint, wie die Familien-Milchbüechlirechnung mit einem zusätzlichen Kinderwagen-Driver aussieht. Es geht auch um organisatorische Fragen. Kriegen wir Kinderzulagen? Wo muss ich diese beantragen? Welche Krankenversicherung braucht das Kind? Auch hier helfen Ratschläge und Erfahrungen von Freunden und Bekannten super weiter.
Wohnung vorbereiten: Wie müsst ihr euer Zuhause anpassen damit es für alle komfortabel bleibt. Oder brauchst du sogar eine neue Wohnung? Müssen Zimmer, Treppen, Fenster oder Schränke kindersicher gemacht werden?
Ausstattung besorgen: Vom Kinderbett bis zur Windel – nicht alles muss sofort da sein, aber einige Basics erleichtern den Start. Schaut euch mal um, auch im daddyshop haben wir ein paar Startet-Kits zusammengestellt.
Dann noch etwas sehr Spannendes: Einen Geburtsvorbereitungskurs besuchen! Viele Kurse richten sich nicht nur an Mütter, sondern auch an Väter. Mir wurde der Besuch von einer Freundin empfohlen, mit dem simplen Hinweis: «Dann weisst du schonmal einigermassen Bescheid, wie das während der Geburt im Spital so alles abläuft. Und wo ihr hin müsst und so…» Meine Güte, war ich im nachhinein dankbar für diesen Tipp!
Meine Krankenversicherung, die sich für supermodern hält, tat sich erstaunlich schwer mit der Kostenübernahme – da kann ich vielleicht mal in ‘nem separaten Blogpost drüber schreiben. Aber in der Regel übernehmen die Versicherungen heutzutage deine Kosten dafür.
Habe ich schon erwähnt, dass du dich selber für alles lieben wirst, was du schon vor der Geburt erledigt hast? Nimm’s dir zu Herzen!
- Partnerschaft und Teamarbeit
Ein Baby stellt eine Beziehung vor neue Herausforderungen. Offene Kommunikation, gegenseitige Unterstützung und gemeinsame Planung sind entscheidend.
- Klärt frühzeitig, wie ihr euch Aufgaben aufteilen wollt. In den ersten Wochen nach der Geburt können klassische Paar-Diskussionen unglaublich anstrengend sein. Einfach aufgrund von Schlafentzug und Dauerbeschäftigung mit dem neuen Minimenschen sind Nerven für Grundsatzdiskussionen bei vielen nur eher spärlich vorhanden.
- Seid ehrlich über eure Bedürfnisse – es ist völlig in Ordnung, müde oder gestresst zu sein.
- Plant auch kleine Auszeiten füreinander ein. Auch schon nur mal ein Frühstück in der nächsten Bäckerei, während das Kind mal eine Stunde schläft und eure Eltern oder Schwiegereltern auf das Kind aufpassen - oder wem immer ihr sonst die Aufsicht über den Nachwuchs für kurze Zeit zutraut. Das ist Quality Time auf höchster Ebene!
- Kann man sich überhaupt wirklich vorbereiten?
Die Wahrheit ist: Ein Kind ist unberechenbar. Jedes Baby ist anders, und jede Familie hat ihre eigene Dynamik. Vorbereitung mag manchem helfen, anderen weniger, aber es wird ohnehin Momente geben, in denen man improvisieren muss. Das Wichtigste ist, flexibel zu bleiben, sich selbst nicht zu sehr unter Druck zu setzen und das Abenteuer mit Neugier und Offenheit anzugehen.
- Erfahrungsberichte, Inspirationen und Väterhilfen
Viele Väter haben ihre Erlebnisse festgehalten, sei es in Büchern, Blogs oder Podcasts.
Gerade die Liste von Ratgeber Büchern für werdende Väter ist lang. Hier ein paar Empfehlungen von mir:
- Papa Ratgeber - Das Überlebensbuch für werdende Väter - Von Lügen und Wahrheiten, auf die Euch keiner vorbereitet hat! Von Frank McCormick
– ein ehrlicher und humorvoller Erfahrungsbericht
- Das Väter Klobuch von Michael Beutel – Viel Spass, Rätsel und kreatives Wissen rund um die Vaterschaft.
- Papa für Einsteiger von Paulus Vennebuch - Klein, aber fein: Ein lustiges Mitbringsel, schön gestaltet mit hilfreichen Tipps für den Start in den Baby-Alltag.
Spannende Podcasts
- "Echte Papas": Ein Podcast von Marco Krahl und Florian Schleinig, der sich mit vielfältigen Aspekten des Vaterseins beschäftigt. Echte Papas
- "Take Dad – Der Papa-Podcast": Die jungen Väter Felix Kuster und Christoph Dopp diskutieren wöchentlich Themen aus ihrem Alltag als Papas. Take Dad - Der Papa-Podcast
- "Vatern": Dr. Christoph Schnoor teilt Strategien und Erfahrungen für werdende und frischgebackene Väter, um sich zu ihrem besten Vater-Ich zu entwickeln. Vatern
- "Hallo Vater": Ein Podcast von Luca Carecci und Nadja Zeindler, der sich mit verschiedenen Aspekten des Vaterseins auseinandersetzt. Spotify
Organisationen und Väterhilfen:
- Väternetzwerk Schweiz: Diese Organisation vernetzt Väter in Unternehmen und bietet Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Väternetzwerk Schweiz
- männer.ch: Der Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen setzt sich für die Anliegen von Vätern ein und bietet diverse Ressourcen. männer.ch
- ch: Eine Schweizer Plattform für werdende und frischgebackene Väter mit Informationen, Beratung und Austausch zu Themen wie Geburt, Vaterschaft und Beziehung zum Baby. niudad.ch
Fazit
Ein Kind zu bekommen ist eine aufregende Reise mit vielen Überraschungen. Eine gute Vorbereitung bedeutet meiner Meinung nach, sich schon mal mit dem Thema zu beschäftigen. Viel wichtiger aber ist die Bereitschaft, zu lernen, sich anzupassen und sich von diesem neuen Lebensabschnitt begeistern zu lassen. Mit einer guten Mischung aus Planung, Offenheit und Teamarbeit kann der Start ins Familienleben ein wunderschönes Abenteuer werden.
Und denk daran: Du musst nicht alles sofort wissen – du wächst mit deinen Aufgaben.
Viel Erfolg und vor allem viel Freude auf deinem Weg zum Vatersein!
Bildnachweis: https://unsplash.com/@jule_42